Ungleiche Ungleichheit


Ueli Simmel


Im Stadtberner Parlament sitzen 70% Frauen und 30% Männer. Während bei einem umgekehrten Verhältnis der empörte Aufschrei namentlich aus feministischen Kreisen aller Erfahrung der letzten Jahre nach nicht lange hätte auf sich warten lassen, ist das jetzt kaum eine Erwähnung wert, wird gar als nicht relevant abgetan.
Vereinzelt ist dann doch auch zu hören, die Frauen hätten ja schliesslich auch lange Jahre mit dieser „ungerechten“ Repräsentation im Polit-System leben müssen…
Also was jetzt: nicht relevant oder ungerecht? Dann wäre ja die derzeitige Repräsentation auch „ungerecht“, oder mache ich da einen Denkfehler?

Nun gut – Wahlergebnisse als ungerecht zu betiteln, zeugt irgendwie schon von einem, sagen wir mal ’speziellen‘ Demokratieverständnis. Geschenkt.

Geht es vielleicht darum, dass es „den Frauen“ (sorry für die Verallgemeinerung) längst nicht mehr (nur) um Gleichberechtigung und Gleichstellung geht, sondern – wie sie dies bisher regelmässig „den Männern“ (sorry für die Verallgemeinerung) vorgeworfen haben – schlicht um Einfluss, Macht und Machterweiterung?
Undenkbar! Derart niedere Instinkte kennen ja nur „die Männer“ (sorry für die Verallgemeinerung).

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